9. Ravensbrücker Generationenforum


28. Juli bis 5. August 2013

war ganz auf Galina Gisbrecht ausgerichtet, die als Kind das Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau und das Frauen-KZ Ravensbrück überlebte. Sie hatte den Wunsch geäußert, eine für sie äußerst schwierige Spurensuche in Auschwitz in gewohnt behüteter Atmosphäre mit uns zusammen zu unternehmen. So fand das Forum an zwei Tagen in Ravensbrück statt, an die sich eine viertägige gemeinsame Fahrt nach Auschwitz anschloss.

 

Die sie begleitende Gruppe bestand aus Gymnasiasten aus Oerlinghausen, zwei Teilnehmer*innen des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten, einer Studentin der Europa-Universität Viadrina in Frankfurter (Oder) und zwei Jugendliche, die zu der Zeit ein Freiwilliges Soziales Jahr bzw. den österreichischen Gedenkdienst in Ravensbrück absolvierten.  

 

Da Galina nur Russisch spricht, wurden die Gespräche mit ihr übersetzt. Sie teilte mit uns ihre oft nur bruchstückhaften Erinnerungen an Ravensbrück, an Auschwitz und ihre dort verstorbene Mutter. In einer Reflexionsrunde nach dem gemeinsamen Ansehen des Films „Am Ende kommen Touristen...“ tauschten die Jugendlichen Erwartungen und Befürchtungen im Hinblick auf die bevorstehende Reise nach Auschwitz aus.

 

Der gemeinsame Aufenthalt in der Gedenkstätte Auschwitz mit einer Führung durch das Stammlager und Auschwitz-Birkenau sowie einer Recherche zu Dokumenten über Galina und ihre Mutter im Archiv der Gedenkstätte war für alle ein einschneidendes Erlebnis. „Gemeinsam in der Gruppe konnten wir Geschichte lebendig machen und uns gegenseitig anregen, unterstützen und Dinge ausdiskutieren. Wir können alle dafür sorgen, dass Galinas Geschichte nicht vergessen wird, da wir sie nun auch kennen“, lautete ein Fazit der Abschlussrunde. Auch für die mitgereiste Enkelin Natascha war es wichtig zu erfahren, wie die Geschichte ihrer Großmutter gewürdigt wurde und auf echtes Interesse der Jugendlichen stieß. Dokumentiert wurde das Generationenforum durch ein Fototagebuch, in dem abwechselnd die Jugendlichen ihre täglichen Eindrücke schilderten.